Drei Tage über Xanten und Arcen – Tag 2

Okay, euch kann ich es ja sagen: Der Rückweg vom abendlichen Eis in Xanten ins Hotel war schon mal ein guter Einblick in das, was mir in Sachen Arschweh heute morgen blühen sollte, zum Glück, und diese Zuversicht hatte ich vergangenen Fahrradsaisons entnommen, würde sich das nach wenigen tapferen Minuten im Sattel wieder erledigen. Aber heute morgen das Bein übers Fahrrad zu schwingen bedurfte einiger Überwindung.

Dabei sollte uns der erste Weg sofort wieder in die Fußgängerzone zu einem wirklich ganz hervorragend niedlichen Café führen, in dem wir gestern, clever wie wir sind, schon einmal einen Frühstücksplatz reserviert hatten.

Tinas mit einem besorgten Blick in meine Richtung verbundene Nachfrage nach dem Sitzbefinden wiegelte ich mit einem mittelmäßig geschwindelten: „Och joa, geht schon!“ ab (ihr erinnert euch, ich wollte hier nicht diejenige sein, die die Laune runter zieht) und quälte mich die 900m in die Fußgängerzone. Aua. 

Nach dem Frühstück nutzte Tina noch die Shoppinggelegenheit und investierte gut überlegt fünf Euro in ein wie ich fand furchtbar hässliches Fahrradkörbchen in pink, weiß und blau, in dem für die restliche Tour ihr Handy und ein Zusatzakku Platz finden sollten.

Mit Frückstück im Bauch, neuem Körbchen am Lenker und quälendem Sitzfleisch navigierten wir also los, raus aus der Stadt, erst straight nach Westen, zu einem Kaffee- Stop in Goch und von dort aus an der Maas entlang auf der holländischen Seite der Grenze nach Süden in Richtung Arcen. 

Schon nach wenigen Kilometern saß ich wieder bequem, Tina hatte durch ihre tägliche Radelei zur Arbeit hier wirklich einen großen Vorteil, und es rollte ganz vorzüglich. Die Gegend hier ist naturgemäß zum Fahrradfahren gemacht. Die Wege allesamt gut ausgebaut, die Landschaft flach, Menschen rar und Autos meist sicher hinter Grünstreifen verstaut oder durch geschickte Wegführung sowieso in weiter Ferne. 

In Arcen parkten wir die Räder am Rande eines winzigen Marktplatzes und freuten uns, den Eisdielentipp, den Tina bekommen hatte, diesmal ohne Umwege zu finden. Wer in den Maasdünen ist und einen Abstecher nach Arcen machen kann sollte dringend genau wie wir sein Fahrrad abschließend und sich den wirklich besonderen Eiskreationen ergeben. Und er sollte einplanen, danach noch ein paar Kilometer radeln und ein Abendessen einkaufen zu müssen. Wir jedenfalls landeten im örtlichen Albert Hein und ergatterten Snacks, bis der Anhänger voll war, die wir dann wenige Kilometer entfernt nach einer Dusche im Hof des auf Fahrradtouristen ausgelegten Hotels viel zu spät zu Abend aßen.

Die Fahrräder verbrachten die Nacht trocken aber leicht chaotisch in einem für sie vorgesehenen Teil der Scheune. Hätten wir nicht, um ausreichend Platz zu schaffen, noch reichlich umdekorieren müssen, hätte es mir gleich noch besser gefallen.

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