Es ist Mitte Juli. Die Führerscheinlernapp bescheinigt mir nach wenigen Tagen des Durchklickens Prüfunsgsreife. Hätte ich vor 20 Jahren eine solche App gehabt, wäre ich vielleicht nicht im ersten Rutsch durch die Theorie der Klasse B gefallen. Vielleicht aber auch doch.
Diesen Schuss vor den Bug hatte Klein- Aenni in der Rückschau nämlich damals bitter nötig und so blieb diese Peinlichkeit die erste und letzte so richtig in den Sand gesetzte Prüfung meines Lebens. Also: Einzelne Fünfen in Mathe und Physik großzügig ausgeklammert…
Durch den dschungelhaften Terminplan meiner Fahrschule, den die Mitarbeiter selbst kaum zu durchdringen imstande sind, werde ich erst im August die nötigen „Grundstoff“- Stunden absolvieren. Und zwar (LTE macht’s möglich) mit einem kühlen Getränk vor dem Camper am See. Die stehe da nämlich gerade irgendwo in Mecklenburg und urlaube mir einen zurecht.
Nicht nur deshalb bin ich sehr (!) gespannt was ich nach drei Jahren Polizeistudium mit reichlich Verkehrsrecht und Verkehrsmanagement bzw. 20 Jahren praktischer Rechtsanwendung in dem Bereich noch dazulernen kann und wie groß die Lust nach dem ersten der drei Abende noch ist, mir den Rest anzutun.
Plan B wäre dann wohl, mir ähnlich wie mein virtueller Sitznachbar vorgestern einen Hut zu besorgen und sehr, sehr tief ins Gesicht zu ziehen.
Die fast acht Wochen bis zur potenziellen Theorieprüfung allerdings werde ich nicht vergeuden, denn ich habe natürlich gemacht, was ich immer mache, wenn ich mir neue Faxen vornehme. Ich habe eine ToDo- Liste angelegt. Lang ist die, und vor allem teuer.
Als blutige Zweiradanfängerin brauche ich eine komplette Zweiradanfängerinnenausstattung. Vom Helm bis zu den Schuhen: ich muss shoppen. Und: ich werde es hassen.
Ihr dürft also gespannt sein auf Berichte aus dem örtlichen Polo- Store, aus den Untiefen von Ebay- Kleinanzeigen und von der YouTube-Uni – nächstes Semester: Klapphelmstudien; Nebenfach Regenhosen.
Und dann, Leude, dann hab ich noch immer kein Möp unterm Po.
Die aufregende Suche nach dem richtigen Gefährt wird, so zumindest sieht es die ToDo- Liste bisher vor, frühestens parallel zu den Fahrstunden stattfinden, wenn ich erahnen kann wie groß, wie schwer, wie viel Wumms ich mir als Anfängerin zutraue.
Auch in diese Bubble dürft ihr dann gern mit mir abtauchen.