Was ich nicht heute alles vorhatte. Den Grill wollte ich grundlegend reinigen, der Brummi und der Hund hätten es auch mal wieder nötig. Die neuen Sitzbezüge wollte richtig ich auf die Vordersitze ziehen, bisher habe ich sie nur übergestülpt. Und einkaufen wollte ich, in dem Supermarkt direkt neben der Rezeption.
Stattdessen war ich mit dem Fahrrad in Bad Doberan. Da fährt “die Molli” hin, eine mit Dampf betriebene Schmalspurbahn, die hier die Rentner, die kein EBike haben, 15 Kilometer von Kühlungsborn nach Bad Doberan kutschiert. Die Rentner, die ein EBike haben und deshalb nicht Schmalspurbahn fahren, haben auf meinem Weg nach Bad Doberan zuverlässig gemacht, was EBike- Rentner so machen. Fahrradwege blockieren, lautes Klingeln überhören und sich in Gruppen auf Kreuzungen treffen, um abzustimmen, welchen Fahrradweg man als nächstes bestreikt.
Entschuldigt meine Rentnerbashinglaune heute. Ich bin verwöhnt von breiten Radwegen, die an ruhigen Dörfern vorbei zu anderen ruhigen Dörfern führen. Der Radweg an der Küste entlang ist eine ganz neue Herausforderung, und ich bin zumindest jetzt gerade nicht bereit, die noch mal anzunehmen.
Das Abenteuer “großer Touristenplatz mit Chichi” nervt mich heute. Und ich muss dringend für die nächsten Tage Pläne schmieden, um den Menschen zu entkommen. Die Optionen “im Brummi einschließen” und “am Strand ein Loch graben” habe ich nach ausreichender Prüfung verworfen. Ich hoffe, mir fallen noch andere Aktivitäten ein. Aber nachdem das ja die letzten Tage schon ganz gut geklappt hat mit den Plänen B bis D habe ich für meine Urlaubszukunft die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
Wie ihr seht habe ich die Bahn noch nicht einmal fotografiert und bin damit vermutlich Kühlungsborns einzige Touristin, die das heute nicht gemacht hat. Und das, obwohl die meisten Menschen um mich herum mit großer Sicherheit schonmal eine Dampflok gesehen haben. Die kommen aus ner Zeit, da waren Elektrizität und Diesel noch nicht erfunden.