Neueste Beiträge

Omaha Beach
“Come! Over here!“ schreit die Männerstimme aus dem Lautsprecher über mir. Gewehrsalven dröhnen. Granaten explodieren. Männer brüllen wild durcheinander. Ich greife nach zwei Zeitungsseiten. Auf Aluminium gedruckt stecken sie in einem Regal neben mir. „JOUR DE VICTOIRE“ titelt die eine, „L’…
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Angers – Wandteppich der Apokalypse
Heute sind wir zum ersten Mal auf dieser Reise recht spontan. Als wir morgens in Saumur die Fahrräder auf den Brummi laden haben wir zwar eine Vorstellung, welcher Platz es für den Abend werden könnte, reserviert haben wir allerdings noch nicht.…
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Saumur – raus aus dem Gewimmel
„Noch ein bisschen mehr Hund, dann wird‘s braun!“ sagt Glo. Ich stelle den Kocher ein wenig heißer und gieße einen Schluck Teig in den Ridgemonkey. Nach zwei Tagen Paris, in denen wir nicht selbst gekocht haben, steht heute zum ersten Mal…
weiterlesenWas bisher geschah…

Paris 2/2 – Den gibt‘s ja wirklich!
„Erstaunlich!“ sagt Glo, als wir um die Ecke biegen, „Den gibt´s ja wirklich“. Wir sind offenbar nicht die Einzigen, die sich davon persönlich überzeugen wollen. Vor, neben, hinter uns zücken tausende Menschen staunend ihre Handykameras. Bisschen unpraktisches Geschenk, denke ich. Muss man ja auch Platz für haben. Für mich wärs nix. Hier allerdings passt er ziemlich perfekt hin, dieser monströse Stahlkoloss. Größer als ich ihn mir vorgestellt hatte ist er jedenfalls. Und elegant. Sehr elegant. Mit der GoPro im Anschlag manövriere ich zwischen den Plastekitscheiffeltürmchenverkäufern in…
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Paris 1/2 – Erstaunlich
„Erstaunlich!“ sage ich, als wir aus Vincennes in Richtung Coulée verte René-Dumont radeln. „Hier kann man ja besser Fahrradfahren als letztes Jahr in Stella Plage.“ Der Coulé verte, das „grüne Band“, ist eine ehemalige Bahnlinie, die direkt ins Stadtzentrum führt. Bahntrassenradeln, nicht das Erste, an das man denkt, wenn man nach Paris reist. Todesmutig haben wir also dem Internet geglaubt, dass es möglich sei, vom Camping Paris Est an der Marne durch den Wald von Vincennes mitten nach Paris zu fahren. Und das auch zu überleben.…
weiterlesenTorsten
Der Regen peitscht über die Häuser im Dorf. Schräg von der Seite schlagen dicke Tropfen auf meine eiskalten Wangen. Ich wende den Kopf ab und kneife die Augen zusammen. Fies ist es heute hier draußen. Richtig fies. Die blau- weiße Regenjacke klebt an meinem Pullover, die Hände werden langsam kalt. Ich werfe meine Torwarthandschuhe neben die Eckfahne, dann laufen wir los. Von der Fahne schräg rüber an die andere Seite der Mittellinie, rechts herum, am Tor entlang und unserem Start vorbei wieder quer über den Platz, dann…
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“Goycochea wusste alles”
Sommer 1990. Ich sitze mit einer Schale Pistazien auf dem Schoß auf der Treppe eines kleinen holländischen Ferienhauswohnzimmers. Über die Köpfe meiner Eltern starre ich gebannt auf den Röhrenfernseher. Deutschland spielt. Die frisch wiedervereinigte Mannschaft rund um den Kaiser, die einige für “auf Jahre hinaus unschlagbar” halten, geht raus, spielt Fußball und zieht ins Finale ein. Ich träume davon, auch so zu fliegen wie Ilgner. Von hier, von der Treppe aus, sehe ich ihn besser als im Stadion. Ich bestaune sein lila Trikot und seine Handschuhe.…
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Die große Stadt
“Könnte auch Frankfurt sein” denke ich laut, als Lisa und ich unsere Koffer aus dem Berliner Ostbahnhof ziehen. Ich muss kurz stehenbleiben und überlegen, wie das hier letztes Mal aussah. Der Blick in Richtung Warschauer Straße fällt jetzt auf kleine Skyline. Hotels und Firmen wie Mercedes Benz und Zalando residieren hier, in hohen Häusern aus Glas, Beton und Stahl. Ich hatte diese Gegend als Brachfäche oder zumindest als Großbaustelle in Erinnerung. Irgendwann war dann die O2 World gebaut worden, dann entstand drum herum ein Klotz nach…
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Da hat man was Eigenes!
Blamier dich jetzt nicht, Aenni. Versuch irgendwie souverän zu wirken, führe ich ein gedankliches Selbstgespräch unter meinem Helmchen, als ich am Nachmittag auf dem Hof des Motorradhändlers neben meinem neuen Mopped stehe. Dass diese Kiste ziemlich hoch ist, war mir klar, dass ich mich ein bisschen strecken muss um mein rechtes Bein irgendwie über die Soziussitzbank zu bugsieren auch. Wäre halt schön, wenn ich mich nicht gleich beim ersten Losfahren kolossal auf die Schnauze lege. Mit einem leisen: „Urgs!“ erreiche ich kurz darauf mühevoll aber unverletzt…
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Level Up!
„Du machst das gut, mach einfach weiter so!“ gibt der Fahrlehrer mir mit, als ich neben ihm anhalte. Er sammelt die Hütchen ein, zwischen denen ich gerade herumgekurvt bin. Ich atme kurz durch. Dann schickt er mich wieder los: „So. Komm: Ausweichen ohne. Kannste locker!“. Er hält mir seine Faust hin, damit ich meine dagegen dotze, und schickt mich an die Startlinie. „Hau rein!“ quäkt es kurz darauf über Funk in mein Ohr, dann beschleunige ich, der Fahrprüferin entgegen, auf 50 und mache, was ich geübt…
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…und überall Gewässer 5c – Abreise (fast)
Als ich an diesem Morgen wach werde hat die Sonne das Dachbett des Brummis schon so sehr aufgeheizt, dass ich hektisch den Schlafsack abstreife und die Reißverschlüsse des Stoffbalgs öffne. Dass die Temperatur schlagartig sinkt führt dazu, dass ich mich nun sehr schwer zum Aufstehen aufraffen kann. Hier oben, im Dachbett, ist die Welt noch in Ordnung. Ich muss nichts tun, nichts auf- oder wegräumen, mich nicht mit kniffelnden Nachbarn, schmutzigem Geschirr von gestern oder der Reiseplanung beschäftigen. Ich kann einfach hier liegen und den Bäumen…
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…und überall Gewässer 5b – SN again
Eigentlich müsste ich Camping doof finden. Klar, es ist draußen, es gibt immer fadenscheinige Gründe jede Menge mehr oder weniger sinnvolle Technik zu kaufen, es ergeben sich, wenn man will, jeden Tag neue Gassi- Routen und man kann sich auf das Nötigste beschränken. Kein Chichi, nur der Gaskocher, ein Spiegelei, ein Graubrot und ich. Aber dann sind da auch diese vielen Unbekannten, die die Camping- Rechnung zu einer Herausforderung machen für einen Drinnie wie mich, der sich gern in seine Höhle zurückzieht und von fremden Menschen…
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…und überall Gewässer 5a – Auf dem Weg nach Schwerin; Gassi ohne Gold und Berg
Das wars, Plau. Schön war‘s bei dir am See. Unerwartet schön sogar. Ich verlasse den Platz, verursache mit dem Ausdruck der Rechnung einen nie dagewesenen Papierstau im neuen Drucker der Rezeption, werde für meine Wartezeit mit sehr fragwürdigen Dinkelkeksen entschädigt und bin froh, diese trockene Teigfrechheit zurück am Auto mit einigen Litern Wasser runterspülen zu können. Als ich das Navi nach der Fahrzeit befrage entscheide ich, die etwas weitere Route zu wählen und mit dem Hund unterwegs ausgiebig in den Wald zu verschwinden. Da ich auf…
weiterlesen…und überall Gewässer 4b – Kniffelterror-Uwe
„Das is doch alles scheiße hier… weiße wat: ich streich den Viererpasch!“ schimpft Uwe hinter der Hecke und schiebt die Würfel über den Kunststofftisch. Seine Frau hat vorhin schon das Full House gestrichen, den Kniffel lässt sie noch offen. Vielleicht kommt der ja noch. Die Familie hinter der Hecke, von der ich nur Uwe namentlich kenne, kniffelt seit gut einer Stunde. Mit einem Glas. Auf einem Kunststofftisch. An diesem wirklich lauen Abend, der Campingplatz liegt ruhig unter den Buchen, Grillen zirpen, der See plätschert, ist das…
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…und überall Gewässer 4a – „Egbert, tu was!“
„Beißt der?“ will die Frau mit dem hässlichen Mops an der Leine wissen, als sie zu uns an die abgelegene Bastelle kommt. „Ich hoffe nicht!“ antworte ich. Trulla ist verwirrt. „Der beißt nicht, wenn Ihrer sich wie ein Hund benimmt!“ zucke ich mit den Schulter, weil ich schon ahne, dass Ivo mit der nicht funktionierenden Körpersprache des Mopses nichts anfangen kann. Wie man einem Hund in Jahrzehnten der Zucht alle notwendigen Kommunikationsmöglichkeiten konsequent wegnehmen kann und dass das überhaupt erlaubt ist, ist mir ein Rätsel. Trulla…
weiterlesen…und überall Gewässer 3 – Brandenburg, eingezäunt
Glindowsee. Hatte ich noch nie gehört. Jetzt biege ich in eine sehr schmale Seitenstraße ab. Das Internet sagt, dass, wer hier zum Einchecken falsch parkt, direkt mit einem horrenden privaten Knöllchen rechnen muss. Mein Vorsatz ist also, den Brummi gleich allen Regeln entsprechend ganz brav an einem legalen Ort warten zu lassen. Entgegen aller Befürchtungen weist der Campingplatz direkt am Eingang einen Wartebereich für die Anmeldung aus. Ich gebe mir, von der Inkasso-Knöllchen- Rezension bei Googlen noch immer eingeschüchtert, größte Einparkmühe und suche die Rezeption. Auch…
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…und überall Gewässer 2 – Steinhude am Cache
„Soll ich? Oder lieber nicht?“ Steffi steht, die Taschenlampe in der einen, die Hundeleine in der anderen Hand unter der Buche. „Von mir aus, mach!“ nicke ich, nehme ihr den Hund ab und drücke ihr im Tausch meine kleine Taschenlampe in die Hand, die sie an ihre Hose klipsen kann. „Da hinten guckt sicher gleich einer und ruft die Bullen…“ kichert sie. „… aber das erklären wir denen dann. Oder sind schon lange weg, bis die hier sind!“ Dann klettert sie zügig zwischen den Astgabeln in…
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…und überall Gewässer 1 – Weserbogen
Als ich am Freitagmorgen viel zu früh in den Brummi steige surrt hinter mir schon hochmotiviert der Kühlschrank. Ein eindeutiges Zeichen, eigentlich, dass jetzt Urlaub ist und nichts mehr zu erledigen. Heute allerdings stimmt das nicht.
weiterlesenBesuch ³
Was wir mit dem nächsten Tag anfangen bleibt lange unklar. Ich kann mich noch immer schlecht von dem Gedanken verabschieden, dem Touristen irgendwelche Touristendinge bieten zu müssen. Auf der Suche nach klimatisierten Optionen drängt sich das Bergbaumuseum auf. Heute Morgen jedoch fehlt uns ganz offensichtlich die Energie für noch einen Museumsbesuch und ich schlage vor, uns eine kühle Stelle an einem Bach im Wald zu suchen.
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Besuch²
Als am nächsten Morgen der Hund ankündigt, dass der Mann, der gestern seinen liebsten Sofa-Liegeplatz okkupierte nun schon wieder die Wohnung betritt, haben wir entschieden, den Gasometer Oberhausen zu besuchen. Die letzten Tage waren nicht zu heiß, als dass sich die Riesendose schon zur größten Sauna des Reviers erhitzt hätte. Außerdem sind Ferien und es ist Montag. Gute Chancen, dass die Ausstellung nicht allzu voll werden sollte.
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Besuch!
Es hat sich Besuch angekündigt. Besuch, mit dem ich eigentlich gar nicht mehr gerechnet hatte in diesem Jahr. Zu viele andere Beschäftigungen hatten sich angesammelt. Aber dann ergab sich plötzlich eine gemeinsame Lücke in zwei sehr verschieden gefüllten Kalendern und irgendwo im Nordosten wurde ein Motorrad getankt und mit Taschen bepackt, und irgendwo im tiefen Westen wurde eine Wohnung grob durchgekärchert und ein Kühlschrank wurde gefüllt. Und dann konnte der Besuch auch schon kommen.
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Camping in Lottum
Je älter man wird, und ja: ich nenne mich gerade selbst alt, jedenfalls: je älter man wird, desto weniger neue Menschen lernt man kennen. Es sei denn, man vertrödelt seine Zeit, wie ich, unter anderem auf Social Media und klickt wildfremde Accounts zu den Themen an, die einen beschäftigen.
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Drei Tage über Xanten und Arcen – Tag 3
Im Gegensatz zum Fahrradknäuel in der Scheune war das morgendliche Frühstücksbuffet heute morgen über jeden Zweifel erhaben. Tina nutzte die Gelegenheit, sich gleich mal in Holland einen Namen zu machen, indem sie die Smoothie- Auslage mit einem Handstreich und riesen Gepolter in der Smoothie- Asulagen- Kühltheke versenkte und den Tatort dann mit dem noch gerade rechtzeitig vor dem Zusammenbruch ausgesuchten Smoothie verließ. Ärgerlich nur, dass sie sich in der Folge nur noch sehr schüchtern ans übrige Buffet wagte, immer in der Hoffnung, dass die anderen Gäste…
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Drei Tage über Xanten und Arcen – Tag 2
Okay, euch kann ich es ja sagen: Der Rückweg vom abendlichen Eis in Xanten ins Hotel war schon mal ein guter Einblick in das, was mir in Sachen Arschweh heute morgen blühen sollte, zum Glück, und diese Zuversicht hatte ich vergangenen Fahrradsaisons entnommen, würde sich das nach wenigen tapferen Minuten im Sattel wieder erledigen. Aber heute morgen das Bein übers Fahrrad zu schwingen bedurfte einiger Überwindung. Dabei sollte uns der erste Weg sofort wieder in die Fußgängerzone zu einem wirklich ganz hervorragend niedlichen Café führen, in…
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