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Neueste Beiträge

Maastricht – Eine Stadt und ihr Geiger!

„Ist das The Hoff?“ Tina bleibt stehen. Eigentlich sind wir wegen der Basilika in diese Straße abgebogen.  Jetzt verharren wir vor dem großflächig bedruckten Sichtschutz. Links darauf ein Mann, der tatsächlich eine schmeichelhaft gephotoshopte Version des inzwischen leicht verbrauchten 80er Jahre…

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Abschied ist ein schweres Schaf

Als ich in Atzenhausen die Koffer ans Motorrad schiebe und mit einem Tuch die Sitzbank vom Regen der Nacht befreie, hängen die Wolken über den Dörfern tief und drücken auf die Laune. Einerseits, weil das Ende des Urlaubs langsam näher kommt,…

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Was bisher geschah…

Atzenhausen

Heute wieder größeres Öff. Die Koffer sind gepackt, für die Weiterfahrt. Von Potzwenden geht es nur eine gute halbe Stunde weiter nach Atzenhausen. Man könnte meinen, wir hätten die Stopps dieser Reise nach den weirdesten Ortsnamen ausgesucht. Die sind hier aber kein Argument, weil: alle verrückt.  In Atzenhausen dann weder Waldbad noch Hütte noch 70er Kacheln sondern eine neu renovierte Gästewohnung auf einem Resthof. Ausgebauter Heuboden statt holzvertäfelter Hütte. Ausreichend dekoriert, um als Nippes- Ausstellung durchzugehen und die Decken so tief, dass ich ständig im Augenwinkel…

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Wie (Thom sagt) Tag drei wirklich war.

Wenn zwei gemeinsam reisen und Einer fährt vor und Eine folgt nach, und beide gucken durch zwei ganz verschiedene Visiere auf die Gegend, die sich unter ihren Reifen längs schiebt, dann müssen die beiden sich gar nicht immer einig sein, über ihre Eindrücke. Als ich Thom also bat, meinen Rückblick auf Tag drei unserer Tour zu lesen, bot er mir gleich an, Passagen zu ergänzen und richtig zu stellen. Ergänzen, das leuchtete mir ein, aber… richtig stellen? Ich weiß ja nicht… Thoms Anmerkungen habe ich zur…

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Kurven. Krokant. Grieche mit Pferd.

Ob Thom vielleicht Lust hätte, Tag zwei unserer Tour zusammenzufassen, fragte ich mich. Und dann ihn. Hätte er, schrieb er. Und tippte los. Das werde dann aber nicht so detailliert, ich sei ja immer so akribisch. Seine Vermutung. Minuten später hatte ich Post. Danke, Thom. Für’s Vorwegfahren, Warten, Pausenplätze Finden und für diesen zauberhaften Text. Ich bin Fan! Cola statt Kaffee. Hui. Und ein Schlüssel fehlt. Nicht wichtig. Der fürs Motorrad. Findet sich ebenda. Überraschung.  Umleitung und Poller, Stadtverkehr, Weserbrücke. Kaffee an der Tankstelle. Fängt zünftig…

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„Da hinten hat ein Mann ein Pferd weggetragen!“

Hätte ich doch noch ein T-Shirt einpacken sollen? Oder die von Thom so massiv beworbene Thermo-Unterwäsche? Egal. Die Koffer sind zu, das Navi ist an. Ich fahre jetzt. Die Einfahrt runter, über den kleinen Hubbel, kurz aufstehen und die Hose zurecht zuppeln. Nicht mehr an fehlende T-Shirts denken. Ab jetzt ist Urlaub. An der Tankstelle hadere ich ein letztes Mal mit meinen Pack- Entscheidungen, dann nehme ich die Autobahnauffahrt und beschleunige mein voll bepacktes Reise- Muli. Raus aus dem Dorf, raus aus dem Ruhrgebiet, immer in…

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Omaha Beach

“Come! Over here!“ schreit die Männerstimme aus dem Lautsprecher über mir. Gewehrsalven dröhnen. Granaten explodieren. Männer brüllen wild durcheinander. Ich greife nach zwei Zeitungsseiten. Auf Aluminium gedruckt stecken sie in einem Regal neben mir. „JOUR DE VICTOIRE“ titelt die eine, „L’ ALLEMAGNE A CAPITULÈ“, die andere Titelseite. Heute ist der 08. Mai 2023. Das Ende es zweiten Weltkriegs jährt sich zum 78. Mal.  Ein guter Tag für einen Besuch in einem Museum wie diesem. Langsam bewegen wir uns durch die Ausstellung im „Operation Overlord“ Museum, ergriffen…

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Angers – Wandteppich der Apokalypse

Heute sind wir zum ersten Mal auf dieser Reise recht spontan.  Als wir morgens in Saumur die Fahrräder auf den Brummi laden haben wir zwar eine Vorstellung, welcher Platz es für den Abend werden könnte, reserviert haben wir allerdings noch nicht. Wir verlassen uns auf die Nebensaison und die Menge an Alternativen. Nahe Saumur möchte ich noch die Unesco Welterbestätte „Troglodytes et sarcophages„ besuchen. Das Navi allerdings hat seine Hausaufgaben gemacht und verrät, als wir losfahren, dass die Höhlen dienstags Ruhetag haben. Hätten wir so ein…

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Saumur – raus aus dem Gewimmel

„Noch ein bisschen mehr Hund, dann wird‘s braun!“ sagt Glo. Ich stelle den Kocher ein wenig heißer und gieße einen Schluck Teig in den Ridgemonkey. Nach zwei Tagen Paris, in denen wir nicht selbst gekocht haben, steht heute zum ersten Mal der Gaskocher vor dem Brummi. Bei Pfannkuchen mit Nutella beenden wir Tag drei unserer Reise. Heute Morgen haben wir Paris hinter uns gelassen, die hupenden Autos, die Menschen, die fahren, als wollten sie partout alle Vorurteile verwirklichen, die eimergroßen Schlaglöcher in den Stadtautobahnen, all das…

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Paris 2/2 – Den gibt‘s ja wirklich!

„Erstaunlich!“ sagt Glo, als wir um die Ecke biegen, „Den gibt´s ja wirklich“. Wir sind offenbar nicht die Einzigen, die sich davon persönlich überzeugen wollen. Vor, neben, hinter uns zücken tausende Menschen staunend ihre Handykameras. Bisschen unpraktisches Geschenk, denke ich. Muss man ja auch Platz für haben. Für mich wärs nix. Hier allerdings passt er ziemlich perfekt hin, dieser monströse Stahlkoloss. Größer als ich ihn mir vorgestellt hatte ist er jedenfalls. Und elegant. Sehr elegant. Mit der GoPro im Anschlag manövriere ich zwischen den Plastekitscheiffeltürmchenverkäufern in…

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Paris 1/2 – Erstaunlich

„Erstaunlich!“ sage ich, als wir aus Vincennes in Richtung Coulée verte René-Dumont radeln. „Hier kann man ja besser Fahrradfahren als letztes Jahr in Stella Plage.“ Der Coulé verte, das „grüne Band“, ist eine ehemalige Bahnlinie, die direkt ins Stadtzentrum führt. Bahntrassenradeln, nicht das Erste, an das man denkt, wenn man nach Paris reist. Todesmutig haben wir also dem Internet geglaubt, dass es möglich sei, vom Camping Paris Est an der Marne durch den Wald von Vincennes mitten nach Paris zu fahren. Und das auch zu überleben.…

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Torsten

Der Regen peitscht über die Häuser im Dorf. Schräg von der Seite schlagen dicke Tropfen auf meine eiskalten Wangen. Ich wende den Kopf ab und kneife die Augen zusammen. Fies ist es heute hier draußen. Richtig fies. Die blau- weiße Regenjacke klebt an meinem Pullover, die Hände werden langsam kalt. Ich werfe meine Torwarthandschuhe neben die Eckfahne, dann laufen wir los. Von der Fahne schräg rüber an die andere Seite der Mittellinie, rechts herum, am Tor entlang und unserem Start vorbei wieder quer über den Platz, dann…

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“Goycochea wusste alles”

Sommer 1990. Ich sitze mit einer Schale Pistazien auf dem Schoß auf der Treppe eines kleinen holländischen Ferienhauswohnzimmers. Über die Köpfe meiner Eltern starre ich gebannt auf den Röhrenfernseher. Deutschland spielt. Die frisch wiedervereinigte Mannschaft rund um den Kaiser, die einige für “auf Jahre hinaus unschlagbar” halten, geht raus, spielt Fußball und zieht ins Finale ein. Ich träume davon, auch so zu fliegen wie Ilgner. Von hier, von der Treppe aus, sehe ich ihn besser als im Stadion. Ich bestaune sein lila Trikot und seine Handschuhe.…

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Die große Stadt

“Könnte auch Frankfurt sein” denke ich laut, als Lisa und ich unsere Koffer aus dem Berliner Ostbahnhof ziehen. Ich muss kurz stehenbleiben und überlegen, wie das hier letztes Mal aussah. Der Blick in Richtung Warschauer Straße fällt jetzt auf kleine Skyline. Hotels und Firmen wie Mercedes Benz und Zalando residieren hier, in hohen Häusern aus Glas, Beton und Stahl. Ich hatte diese Gegend als Brachfäche oder zumindest als Großbaustelle in Erinnerung. Irgendwann war dann die O2 World gebaut worden, dann entstand drum herum ein Klotz nach…

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Da hat man was Eigenes!

Blamier dich jetzt nicht, Aenni. Versuch irgendwie souverän zu wirken, führe ich ein gedankliches Selbstgespräch unter meinem Helmchen, als ich am Nachmittag auf dem Hof des Motorradhändlers neben meinem neuen Mopped stehe. Dass diese Kiste ziemlich hoch ist, war mir klar, dass ich mich ein bisschen strecken muss um mein rechtes Bein irgendwie über die Soziussitzbank zu bugsieren auch. Wäre halt schön, wenn ich mich nicht gleich beim ersten Losfahren kolossal auf die Schnauze lege. Mit einem leisen: „Urgs!“ erreiche ich kurz darauf mühevoll aber unverletzt…

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Level Up!

„Du machst das gut, mach einfach weiter so!“ gibt der Fahrlehrer mir mit, als ich neben ihm anhalte. Er sammelt die Hütchen ein, zwischen denen ich gerade herumgekurvt bin. Ich atme kurz durch. Dann schickt er mich wieder los: „So. Komm: Ausweichen ohne. Kannste locker!“. Er hält mir seine Faust hin, damit ich meine dagegen dotze, und schickt mich an die Startlinie. „Hau rein!“ quäkt es kurz darauf über Funk in mein Ohr, dann beschleunige ich, der Fahrprüferin entgegen, auf 50 und mache, was ich geübt…

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…und überall Gewässer 5c – Abreise (fast)

Als ich an diesem Morgen wach werde hat die Sonne das Dachbett des Brummis schon so sehr aufgeheizt, dass ich hektisch den Schlafsack abstreife und die Reißverschlüsse des Stoffbalgs öffne. Dass die Temperatur schlagartig sinkt führt dazu, dass ich mich nun sehr schwer zum Aufstehen aufraffen kann. Hier oben, im Dachbett, ist die Welt noch in Ordnung. Ich muss nichts tun, nichts auf- oder wegräumen, mich nicht mit kniffelnden Nachbarn, schmutzigem Geschirr von gestern oder der Reiseplanung beschäftigen. Ich kann einfach hier liegen und den Bäumen…

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…und überall Gewässer 5b – SN again

Eigentlich müsste ich Camping doof finden. Klar, es ist draußen, es gibt immer fadenscheinige Gründe jede Menge mehr oder weniger sinnvolle Technik zu kaufen, es ergeben sich, wenn man will, jeden Tag neue Gassi- Routen und man kann sich auf das Nötigste beschränken. Kein Chichi, nur der Gaskocher, ein Spiegelei, ein Graubrot und ich. Aber dann sind da auch diese vielen Unbekannten, die die Camping- Rechnung zu einer Herausforderung machen für einen Drinnie wie mich, der sich gern in seine Höhle zurückzieht und von fremden Menschen…

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…und überall Gewässer 5a – Auf dem Weg nach Schwerin; Gassi ohne Gold und Berg

Das wars, Plau. Schön war‘s bei dir am See. Unerwartet schön sogar. Ich verlasse den Platz, verursache mit dem Ausdruck der Rechnung einen nie dagewesenen Papierstau im neuen Drucker der Rezeption, werde für meine Wartezeit mit sehr fragwürdigen Dinkelkeksen entschädigt und bin froh, diese trockene Teigfrechheit zurück am Auto mit einigen Litern Wasser runterspülen zu können. Als ich das Navi nach der Fahrzeit befrage entscheide ich, die etwas weitere Route zu wählen und mit dem Hund unterwegs ausgiebig in den Wald zu verschwinden. Da ich auf…

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…und überall Gewässer 4b – Kniffelterror-Uwe

„Das is doch alles scheiße hier… weiße wat: ich streich den Viererpasch!“ schimpft Uwe hinter der Hecke und schiebt die Würfel über den Kunststofftisch. Seine Frau hat vorhin schon das Full House gestrichen, den Kniffel lässt sie noch offen. Vielleicht kommt der ja noch. Die Familie hinter der Hecke, von der ich nur Uwe namentlich kenne, kniffelt seit gut einer Stunde. Mit einem Glas. Auf einem Kunststofftisch. An diesem wirklich lauen Abend, der Campingplatz liegt ruhig unter den Buchen, Grillen zirpen, der See plätschert, ist das…

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…und überall Gewässer 4a – „Egbert, tu was!“

„Beißt der?“ will die Frau mit dem hässlichen Mops an der Leine wissen, als sie zu uns an die abgelegene Bastelle kommt. „Ich hoffe nicht!“ antworte ich. Trulla ist verwirrt. „Der beißt nicht, wenn Ihrer sich wie ein Hund benimmt!“ zucke ich mit den Schulter, weil ich schon ahne, dass Ivo mit der nicht funktionierenden Körpersprache des Mopses nichts anfangen kann. Wie man einem Hund in Jahrzehnten der Zucht alle notwendigen Kommunikationsmöglichkeiten konsequent wegnehmen kann und dass das überhaupt erlaubt ist, ist mir ein Rätsel. Trulla…

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…und überall Gewässer 3 – Brandenburg, eingezäunt

Glindowsee. Hatte ich noch nie gehört. Jetzt biege ich in eine sehr schmale Seitenstraße ab. Das Internet sagt, dass, wer hier zum Einchecken falsch parkt, direkt mit einem horrenden privaten Knöllchen rechnen muss. Mein Vorsatz ist also, den Brummi gleich allen Regeln entsprechend ganz brav an einem legalen Ort warten zu lassen. Entgegen aller Befürchtungen weist der Campingplatz direkt am Eingang einen Wartebereich für die Anmeldung aus. Ich gebe mir, von der Inkasso-Knöllchen- Rezension bei Googlen noch immer eingeschüchtert, größte Einparkmühe und suche die Rezeption. Auch…

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…und überall Gewässer 2 – Steinhude am Cache

„Soll ich? Oder lieber nicht?“ Steffi steht, die Taschenlampe in der einen, die Hundeleine in der anderen Hand unter der Buche. „Von mir aus, mach!“ nicke ich, nehme ihr den Hund ab und drücke ihr im Tausch meine kleine Taschenlampe in die Hand, die sie an ihre Hose klipsen kann. „Da hinten guckt sicher gleich einer und ruft die Bullen…“ kichert sie. „… aber das erklären wir denen dann. Oder sind schon lange weg, bis die hier sind!“ Dann klettert sie zügig zwischen den Astgabeln in…

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